Baitz mit Klang 1996 Baitz with Sound 1996

Sa, 31. August – So, 1.September 1996

BAITZ MIT KLANG

Internationales Festival
Klang-Experimente im Dorf und in der Landschaft des Hohen Fläming

Künstlerinnen und Künstler:

Johan Goedhart, NL
Udo Idelberger, D
Krzysztof Knittel  und Jan Pieniazek, PL
Rolf Langebartels, D
Akio Suzuki, JPN
Die Audio Ballerinas, Benoît Maubrey mit Elizabeth Brodin, D, USA
Martin Riches, GB

Künstlerische Leitung
Rolf Langebartels, Giannozzo e.V.

Organisation
Susken Rosenthal, Kunstpflug e.V.

Für ein Wochenende wird das Dorf Baitz zu einem Zentrum für Ereignisse der Klangkunst in der Landschaft und im dörflichen Ambiente. Klangkünstler u.a. aus Holland, Polen, Japan und Deutschland präsentieren Installationen und Performances im ehemaligen Konsumladen, im Saal der Gaststätte, auf dem Gelände von Hof Lühnsdorf, am Bach und in der Landschaft. Mit einfachen mechanischen bis komplizierten elektronischen Mitteln zeigen die Arbeiten eine Vielfalt von Möglichkeiten zum experimentellen Umgang mit Klängen. Von der Windkraft zum Laserstrahl, vom Suppenteller zur Solarzelle, vom Wasserschöpfwerk zum Sinusgenerator werden die unterschiedlichsten Möglichkeiten zur Klangerzeugung eingesetzt.

Das Festival findet statt in Zusammenarbeit mit dem sonambiente – festival für hören und sehen, Akademie der Künste Berlin/Brandenburg und der Gemeinde Baitz. Wir danken dem Arbeits- und Ausbildungsförderungsverein Belzig und dem Jugendzentrum Pogo, Belzig für aktive Hilfe bei der Durchführung des Festivals.

Informationen zu den künstlerischen Präsentationen und Aufführungsorten in Baitz.

Johan Goedhart, geb. 1951 in Varik, lebt in Hesselt (NL) Kardol 95 , eine Saiteninstallation und Performance
Ort: große Scheune von Hof Lühnsdorf, Bahnhofstr. 47
Über den Boden gespannte Saiten werden von darüber schwingenden Pendeln angerissen, an denen Stahlkugeln befestigt sind, die Klänge sind elektronisch verstärkt..

Udo Idelberger, geb. 1948, lebt in Kassel
Windharfe, Klanginstallation
Ort: Silo an der Straße von Baitz nach Trebitz/Brück
Zwei Saiten in der Landschaft gespannt und zwei Schwingungsableitungen mit Klangkörpern verspannt.

Krzysztof Knittel (geb.1947 in Warschau) und Jan Pieniazek, Warschau (PL)
The legs, eine interaktive Laser- und Klanginstallation
Ort: Konsumladen Baitz
Zwei Laser sind auf dem Boden des abgedunkelten Raums aufgestellt. Ihre Lichtstrahlen werden von prismatischen Reflektoren gebrochen. Kleine Spiegel lenken das Licht auf optische Sensoren, die mit Sinustongeneratoren verbunden sind. Durch die vielfältigen Reflektionen der Spiegel entsteht ein symmetrisches Netz von Laserstrahlen am Boden, welches durch den Einsatz einer Nebelmaschine besser zu sehen ist.

Rolf Langebartels, geb. 1941 in Mirow/Mecklenburg, lebt in Berlin
Klangwaagen
Ort: Baitzer Bach an der Straße von Baitz nach Trebitz/Brück
Fünf bewegliche Objekte aus Holz und Stein, eine Art Schöpfwerk oder Wasserspiel, welches durch Umverteilung des Wassers aus dem Gleichgewicht gerät und beim Aufeinanderschlagen der Steine einen Klang erzeugt. Diese fünf Klangwaagen unterscheiden sich in Rhythmus und Klangfarbe, je nachdem, welche Materialien, Stein, Metall oder ähnliches, verwendet wurden und wieviel Wasser aus den Wasserspeichern durch die Ventile in die Wasserspeier läuft.

Akio Suzuki, geb. 1941 in Pyong-Yang, lebt in Tango, Japan
Dinner Plate, Performance
Ort: im Saal der Gaststätte
Dinner Plate ist eine Performance, die Akio Suzuki im Jahre 1979 entwickelt hat. Eine hinreißend einfache und doch sehr reiche Performance mit 24 Tellern, die mit Eleganz und Humor in vielfältiger Weise in einer Kreisform bewegt werden.

Die Audio Ballerinas
Benoît Maubrey, geb.1952 in Washington D.C., lebt in Baitz
und Elizabeth Brodin, geb. 1958 in Argentinien, lebt in Berlin und Barcelona
La Belle et la Bête, Performance
Ort: Hof Lühnsdorf und Gaststätte Baitz, Bahnhofstr. 47
La Belle et la Bête ist eine Mini-Oper mit elektroakustischen Kleidern mit Benoît Maubrey, Elizabeth Brodin, Irina Kornejewa, Manfred Thiem u.a. Diese Kleider sind mit Audiotechnik ausgerüstet und können damit direkt auf ihre Umgebung reagieren. In einer multiakustischen Performance werden mittels Lichtsensoren, Kontaktmikrofonen und elektronischen Schleifengeräten elektronische Klänge erzeugt und manipuliert, mit denen dann in situ ein environmentales Konzert komponiert wird.

Martin Riches, geb. 1942 auf der Isle of Wight, England, lebt in Berlin
Luftaufnahmen von Baitz mit Drachen
Am ersten Tag des Festivals läßt Martin Riches über dem Dorf Baitz einen selbstgebauten gelben Drachen in Kastenform (Höhe 2,75m, Material: Nylon, Bambus) steigen. Eine an dem Drachen befestigte Motorkamera, die über Funk ferngesteuert wird, macht Luftaufnahmen vom Dorf und dessen Umgebung.
„1948 hat mein Vater mir einen Kastendrachen geschenkt, einen hervorragenden Entwurf des britischen Kriegsministeriums. Abgeschossene britische Jägerpiloten, die sich in Gummiboote retten konnten, haben solche Drachen verwendet, um Antennen aufsteigen zu lassen. Mit diesen konnten sie ihre Position an den Air Sea Rettungsdienst funken.“


Sat, 31st August – Sun, 1st September 1996

BAITZ WITH SOUND 1

Festival with Sound Installations and Performances in and around the Village Baitz

Artists

Johan Goedhart, NL
Udo Idelberger, D
Krzysztof Knittel  und Jan Pieniazek, PL
Rolf Langebartels, D
Akio Suzuki, JPN
Die Audio Ballerinas, Benoît Maubrey mit Elizabeth Brodin, D, USA
Martin Riches, GB

Artistic Director
Rolf Langebartels, Kunstverein Giannozzo

Project Organization
Susken Rosenthal, Kunstpflug e.V.

In the summer of 1996 and 1998 the sound art festival BAITZ MIT KLANG took place. International sound artists presented their sound experiments in the village of Baitz and in the surrounding landscape. From a water pump sytems to a sinus generator, from solar cells to dinner plates all kinds of possibilities were used for sound productions. This way the little village became for several days a center for experimental sound art.

A Cooperation by Kunstverein Giannozzo and Kunstpflug e.V.

Support
sonambiente – festival für hören und sehen, Akademie der Künste Berlin/Brandenburg

thanks to
AAFV, Belzig
Gemeinde Baitz